Exkursion Reininghausgründe 19. Juni 2023

Positive Wahrnehmungen:

-        Die schönen Freiflächen, die teilweise wildwachsende Pflanzen zulassen

-        eine Wasserfläche

-        die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel

-        Grundgedanke, mehr die Menschen und nicht das Auto in den Vordergrund zu stellen

-        Eigens Büro als Stadteilmanagement

 

Andere Wahrnehmungen:

-        zu große Unterschiede der Baustrukturen

-        Keine zeitgemäße Architektur (Stichworte: größtenteils dunkel angestrichene „Betonbunker“ mit halbherzigen Innenhöfen)

-        Verkehrseinbindung, speziell in Bezug auf Schule, nicht gut gelöst

-        betreutes Wohnen für ältere Generation nicht sichtbar

-        keine gute Einbindung für Gewerbe (Lebensmittel, Unterhaltung, Cafés)

-        Leistbares Wohnen ist nur leistbar mit großen Nachteilen

-        Ansiedlung von Nahversorgern schwierig durch die hohen Kosten, aber auch scheinbar durch die zu großen Einheiten (mind. 120 m2 zu € 13 kalt)

-        Unzureichende Errichtung von PV- Anlagen

-        Zwei Carsharing Autos für ca. 5000 Bewohner!?

-        Generationenvermischtes Wohnen wird nicht entwickelt, sondern lässt man entstehen. Es gibt keine Vorgabe für Wohnbauträger.

 

Was wir daraus lernen für die Kaserngasse:

 

-        Öffentliche Räume, die alle Zielgruppen zur Nutzung einladen, als Treffpunkt dienen – in Verbindung mit einem Spiel- und Bewegungsangebot für Jung und
         Alt – siehe Spielzeile im Reininghaus, aber: Beschattung, Trinkwasserquelle (noch besser: Gastro/Café), öffentliches WC muss in unmittelbarer Nähe
         gegeben sein

-        Kinderspielplätze konzentriert, übersichtlich und begleitet durch Unterhaltung für Erwachsene (Kaffeehaus etc.);

-        Die zusammenhängende Bespielung der Sockelzonen des Wohnquartiers ist sehr relevant für die Schaffung eines stimmigen, gesamtheitlichen Konzeptes
         – entsprechende Grundlagen müssen in der städtebaulichen Planung geschaffen werden

-        Kleingewerbe und Cafés etc. müssen Teil der Wohnanlage sein;

-        Einplanung von gemeinsam nutzbaren Angeboten in der Sockelzone schaffen natürliche Treffpunkte und bringen Grund-Frequenz und Mehrwert-Angebote
         für die Bewohner:innen, ohne dass es einen fixen Mieter und Betreiber braucht und ohne dass sofort eine vollwertige Sanierung der Fläche notwendig ist –
         z.B. Radservice Station, Paketbox, E-Ladestation, Tischtennis, Waschküche, Food Coop, Urban Gardening

-        Leistbares Wohnen sollte auch attraktiv sein und sollte keine großen Nachteile gegenüber den kostspieligeren Wohnungen haben

-        Betreutes Wohnen sollte nicht abgegrenzt sein, sondern integriert im Konzept;

-        Verkehrseinbindung des öffentlichen Angebotes sollte bis ins Zentrum der Wohnanlage reichen;

-        Parkmöglichkeit sollte nicht allzu weit vom Wohnen entfernt sein, aber trotzdem muss die Anlage verkehrsarm sein.

-        Bedürfnisorientierte Zielsetzung mit Bauträgern, Stakeholdern der Wirtschaft als auch mit potentiellen zukünftigen Bewohnern bzw. „Nutzern“ erarbeiten
         und diese Ergebnisse auch als Ziel- bzw. Wirkungsvorgaben in die Ausschreibungen einfließen zu lassen.

-        Schaffung von Identität

-        meilensteinorientierter Masterplan der Umsetzung, wie auch der Umsetzungsbegleitung mit:

  • Zielsetzungen für eine Gewerbeentwicklung, die einer notwendigen Mischform aus work/life/balance bedarf
  • Steuern der Auswahl von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge ebenso, wie neuen Mobilitätsformen angepasste Infrastrukturen und Dienstleistungen der Nahversorgung und identitätsstiftende Einrichtungen
  • Verhindern von Deckungsbeitragsmaximierungen, die es verhindern, dass sich junge START UPS und kleine Dienstleister wie Nahversorger und auch Gastronomie ansiedeln können
  • vorbildhafte sowohl ökologische, als auch sozial inklusive und vor allem identitätsstiftende Außenflächengestaltung
  • Mobility hubs mit aktiv moderierten Stadtteilprojekten wie car sharing Verbünde der Bewohner, Stadtteil Taxis (auch durch Pensionisten betrieben) hin zu rollenden Essensdiensten (auch für die Gewerbebetriebe) oder sonstigen mobilen Dienstleistungen.
  • Proaktives Stadteilmanagement für Infos, Beteiligungsprozesse, „Rezeption“
  • Energie: Monitoring des Energieverbrauchs des Stadtteils und in der Folge Projekte zur Ressourcenoptimierung bzw. ein Stadteil- bzw. quartierorientierter „Wettbewerb“ zum Energiesparen, auch dies schafft Identität.
  • notwendige Verortung in der Geschichte durch denkmalgeschützte Strukturen


Was fehlt Ihrer Meinung nach auf unserer Liste und worauf möchten Sie in der Kaserngasse nicht verzichten?

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!